Hohle Idole – Was Bohlen, Klum und Katzenberger so erfolgreich macht

Quelle 1: Otto Brenner Stiftung
Quelle 2: Die Studie „Hohle Idole“ [PDF – 1.4 MB]

„Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) und „Germany’s next Topmodel“ (GNTM) sind Prototypen der Castingshows. Als Sänger oder „Models“ führen junge Kandidatinnen und Kandidaten in einem hoch emotionalisierten Ausscheidungswettbewerb einer Jury geforderte Leistungen vor und stellen sich deren Urteil bzw. einem „Voting“ des Publikums.

Diese Sendungen bedienen das Motiv, nur die Stärksten würden überleben. Schwache ernten eher Häme als Mitgefühl. Die Shows sind damit ein Spiegelbild gesellschaftlicher Aggressivität.

Dieter Bohlen und Heidi Klum sind die unumstrittenen Autoritäten ihrer Sendungen. Sie bestimmen – oft überraschend willkürlich –, wo es langgeht. Sie sagen, worauf es ankommt. Sie verbreiten die Illusion, von ihnen könne man lernen, wie man berühmt und erfolgreich wird. Die Castingshows tun so, als seien sie Exerzierplätze fürs Leben – Feuertaufen, durch die man hindurchmuss, um dann abgehärtet im Leben zu bestehen. Die Werte, die offen oder versteckt propagiert werden, sind Egoismus und ein schon überwunden geglaubter Sexismus.

In dem Gesangswettbewerb werden die Kandidaten redaktionell zu einem bunten Panorama von Stereotypen zurechtgebogen. Im Model-Wettstreit werden junge Frauen in extremer Form reduziert auf ihren Körper. Sie lernen, dass erfolgreich nur sein wird, wer sich anpasst. Insbesondere GNTM erzieht zu Gehorsam.

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