Monatsarchiv: Februar 2014

„Kroatien – oder wie die osteuropäischen Länder in eine tückische Falle geraten sind und niemand ihnen heraushilft“

flagge-kroatienHeiner Flassbeck hat eine Studie über die wirtschaftliche Lage in Kroatien und die notwendigen Schritte aus der Misere geschrieben. Weil Analyse und Empfehlungen auch auf andere Länder zutreffen und die wirtschaftliche Lage unzähliger Menschen miserabel ist und weil die politischen Entscheider nicht offen sind für die notwendigen Schritte, veröffentlichen wir das Flassbeck Gutachten in deutscher [PDF – 373 KB] und kroatischer [PDF – 659 KB] Sprache. Aus eigener Erfahrung und aus vielen Gesprächen mit Betroffenen weiß ich um den von Heiner Flassbeck beschriebenen Niedergang. Bei vielen betroffenen Menschen geht es schon um die nackte Existenz.

Das Land hat vier Jahre Krise hinter sich und steht, wenn nichts geändert wird, wie andere südliche Länder Europas vor einer Deflation, vor weiter stagnierenden Löhnen, vor Arbeitslosigkeit und Depression. Junge gut ausgebildete Leute verlassen das Land. Das Papier von Flassbeck enthält nach der Analyse den Vorschlag, die Landeswährung KUNA abzuwerten, und dies mit einer expansiven Makropolitik zu begleiten. Albrecht Müller.

Hemmschwellen gegen die richtige Therapie

Ich habe einige Gespräche über das Problem und die Lösungen geführt. Dabei habe ich festgestellt, dass man den notwendigen Schritten nicht ins Auge sehen will. Das ist durchaus verständlich. Auch der Hauptvorschlag, die Abwertung der KUNA, bringt Probleme. So wird etwa die Rückzahlung von aufgenommenen Krediten in Euro schwieriger, weil mehr KUNA dafür aufgewendet werden müssen. Die Importe werden teurer, was für viele Menschen auch schwer zu akzeptieren ist. Es ist der typische Fall, dass die Entscheider davor stehen, zwischen zwei miesen Alternativen entscheiden zu müssen. Dennoch ist es in einer solchen Situation empfehlenswert, die weniger miese Entscheidung zu treffen. Im konkreten Fall ist es wichtig, diese Entscheidung bald zu treffen. Weiterlesen

Soziale Proteste in Bosnien-Herzegowina

bosnienQuelle: Jungle World vom 13.02.2014

Die größten Proteste in der Geschichte des jungen Balkanstaats Bosnien-Herzegowina begannen vorige Woche im nordbosnischen Tuzla. Nachdem etwa 1 000 Arbeiter innerhalb kürzester Zeit ihre Stelle verloren hatten, zogen sie am 4. Februar vor das Regierungsgebäude des Kantons und forderten Sozialleistungen und ein Eingreifen der Regierung. Die Arbeiter waren zuvor monatelang nicht bezahlt worden, einige angeblich vier Jahre lang. Weiterlesen

Ukraine: “Das ist keine Revolution”

In der Ukraine gilt Julia Timoschenko als "Gasprinzessin" - Bildquelle: Google

In der Ukraine gilt Julia Timoschenko als „Gasprinzessin“ – Bildquelle: Google

Quelle: Internationale Politik und Gesellschaft IPG

Was wir in der Ukraine aktuell erleben ist bisher sicher keine Revolution, sondern ein Elitenwechsel. Die aktuellen Akteure stehen vor riesigen Aufgaben. Wichtig ist, dass die neuen Eliten Vorstellungen haben, die sich von denen der Maidan-Demonstranten durchaus unterscheiden. Doch die Menschen auf dem Maidan werden künftig berücksichtigt werden müssen…

Dabei wird oft vergessen, dass sich die Anhänger von Janukowitsch natürlich nicht in Luft aufgelöst haben. Nicht von ungefähr hatte er ja in den vergangenen Wahlen mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Janukowitsch verfügt über große Unterstützung in seinen Hochburgen im Osten des Landes […] Weiterlesen

Folgen der Sparpolitik: Säuglingssterblichkeit in Griechenland steigt um 43 Prozent

griechenlandQuelle: Spiegel Online

Mehr Totgeburten, HIV-Neuinfektionen, Tuberkulose- und Depressionsfälle sowie Suizide: Der drastische Sparkurs in Griechenland hat einer Studie zufolge verheerende Auswirkungen. Eine Hilfsorganisation spricht von einer vollständigen Verletzung der Menschenwürde… “Griechenlands Gesundheitskrise: Von der Sparpolitik zur Realitätsverweigerung” haben die Forscher der britischen Universitäten Cambridge, Oxford und London ihre Studie betitelt, die im Medizinjournal “The Lancet” veröffentlicht wurde. Weiterlesen